Die Entstehung der Sternzeichen: Eine englisch/amerikanische Erfindung des letzten Jahrhunderts
Sternzeichen sind ein faszinierendes und erschreckendes Phänomen, das seinen Ursprung im letzten Jahrhundert in England hat. Ursprünglich wurden sie als Unterhaltung für die Zeitungsindustrie erfunden, um die Menschheit zu amüsieren. Ins Leben gerufen wurden sie von dem Astrologe Richard Harold Naylor (1899 – 1952), der 1930 in London die entsprechende Pionierarbeit leistete. Der Herausgeber des „Sunday Express“ war selbst astrologisch interessiert und veröffentlichte sie erstmals. Das war auch für die Amerikaner ein Kassenreißer und schwappte schnell über den Kontinent über den die „Sternzeichen“ dann auch bald bei uns landeten.
Die Vereinfachung und Veralberung der Astrologie: Die Geburt der 12 „Sternzeichen“
Vereinfachend basierten die Sternzeichen nur auf der Position der Sonne im Tierkreis und so entstanden die heute jedermann bekannten 12 „Sternzeichen“ Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische.
Allerdings sollten wir bedenken, dass Astrologen, die über „Sternzeichen“ sprechen, sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern. Sie neigen dazu, die über 4000 Jahre alte Tradition der Astrologie zu missachten. Interessanterweise existiert das Wort „Sternzeichen“ im astrologischen Wortschatz gar nicht!
Warum das Wissen über das Sternzeichen allein nicht ausreicht
Um meinen Astrologie-Studenten dieses Konzept näherzubringen, erkläre ich ihnen immer wieder: „Wenn ich das Sternzeichen eines Menschen kenne, ist das genauso, als ob ich nur eine Nase sehen würde und mir das gesamte Gesicht dazu vorstellen soll. Das ist schlichtweg unmöglich. Allein schon bei der Sonne sollte man wenigstens wissen in welchem astrologischen Haus sie steht und welche Winkelverbindungen sie zu den anderen Planeten bildet“
Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass Astrologie eine faszinierende Studie der Planetenbewegungen und ihrer möglichen, zeitgleichen Auswirkung auf das Leben ist. Durch die Untersuchung der individuellen Geburtshoroskope können Astrologen tiefe Einblicke gewinnen und wertvolle Informationen über die Persönlichkeit, die Stärken und Schwächen eines Menschen erhalten.
Die faszinierende Studie der Planetenbewegungen
Es liegt also an uns, die Grenzen der reinen Sternzeicheninterpretation zu erkennen und die Astrologie als eine wertvolle Quelle der Selbsterkenntnis und persönlichen Entwicklung zu betrachten. So können wir die Vielschichtigkeit und Tiefe dieser jahrtausendealten Tradition voll und ganz schätzen und nutzen.